Neues Wasserkraftwerk am Crossener Wehr
12:00 - 18.04.2009 von Marcel Debray
Aus der Freien Presse Zwickau zum Baufortschritt am Flusswasserkraftwerk:
Crossen. Die Utz & Bruckmaier GbR aus Marktl/Stammham in Bayern
lässt am Crossener Wehr ein Wasserkraftwerk mit einer Leistung von 280
Kilowatt errichten. "Das für einen Fangdamm aufgeschüttete Material
dort ist belastet, allerdings nicht so dramatisch", informierte am
Freitag Michael Strenge von der unteren Wasserbehörde im Landratsamt,
nachdem die Untersuchungsergebnisse jetzt vorliegen.
Er
sagt, dass es durchaus üblich ist, Material aus der Umgebung zu solch
einem Damm aufzuschütten. Dieser sei die Voraussetzung dafür, dass das
Fundament für das Turbinenhaus gebaut werden kann. Strenge berichtet:
"Nach Abwägung der Vor- und Nachteile wurde entschieden, dass das
Material nicht wieder ausgebaut werden, aber mit unbelasteter Erde
abgedeckt werden muss.
Die wasserrechtliche Genehmigung wird
erteilt." Der vorige Woche verhängte Baustopp gelte weiter, weil am 15.
April die Schonzeit für die Barbe in der Mulde begonnen hat. "Der
Investor kann sich aber um eine Ausnahmegenehmigung bei der
Fischereibehörde bemühen, damit er weiterbauen kann", so Strenge.
Investor Ludwig Utz kann die Aufregung nicht verstehen. "Hier wird aus
einer Mücke ein Elefant gemacht", ärgert er sich.
Die beauftragte Baufirma habe im guten Glauben gehandelt, dass das
Material im Uferbereich nicht belastet ist. "Erst ist Winter, dann
Hochwasser und jetzt die Schonzeit... Wann soll man denn überhaupt noch
bauen?" fragt er. "Schon als der Säureturm gesprengt und damit ein
Schandfleck beseitigt wurde, gab es Ärger." Außerdem seien zwei vorher
beauftragte Baufirmen pleitegegangen. "Wir investieren hier mehrere
Millionen für umweltfreundlichen Strom. Doch wir kommen nicht voran,
werden ständig bei der Umsetzung unseres Vorhabens behindert", so Utz.
Eine genaue Bausumme wollte der Mann nicht nennen.
Quelle: Freie Presse Zwickau vom 18./19. April 2009 Seite 13